Warum sind Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren für unsere Hunde und Katzen so wichtig?

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind sehr wichtig für die Gesundheit unserer Hunde und Katzen. Diese Fettsäuren sind notwendig für viele Körperfunktionen, wie das Aufbauen von Zellen und das Kontrollieren von Entzündungen. Es ist wichtig, dass unsere Haustiere genug von diesen Nährstoffen durch ihre Nahrung bekommen, um gesund zu bleiben.

Überall hört man von den wichtigen Omega-3- und -6-Fettsäuren. Aber wissen Sie, was diese Fettsäuren genau sind und was sie alles können? Warum ihr Verhältnis stimmen muss und in welchen Nahrungsmitteln sie enthalten sind?

Wir möchten «Licht ins Dunkel» bringen, damit Sie verstehen, warum diese Fettsäuren so wichtig sind und was sie leisten müssen, damit sie den Körper unterstützen und nicht noch zusätzlich schwächen. Die Vorgänge in unserem Körper sind sehr komplex, aber wir hoffen, dass wir Ihnen dieses etwas «sperrige» Thema so einfach wie möglich erklären können. Viel Spass beim Lesen!

Man unterscheidet drei Makronährstoffe: Fette, Eiweiss und Kohlenhydrate. Die Omega-3- und -6-Fettsäuren gehören, wie der Name schon sagt, zu den Fetten. Ohne diese läuft im Körper nichts. Sie sind wasserunlöslich und werden im Organismus für folgende Funktionen benötigt:

• Aufbau von Zellmembranen
• Speicherung von Energie
• Isolierung und Regulierung der Körperwärme
• Bildung von Hormonen
• Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen im Darm

Die Verdauung und Resorption von Fetten hängt von der Kettenlänge und dem Schmelzpunkt der Fettsäuren ab. Es gibt:

• Kurzkettige Fettsäuren - schnelle Verdauung
• Mittelkettige Fettsäuren - schnelle Verdauung
• Langkettige Fettsäuren - langsame Verdauung

Info:

• Je länger und gesättigter die Fettsäuren sind, desto höher ist ihr Schmelzpunkt und desto langsamer werden sie verdaut.
• Gesättigte Fettsäuren kann der Körper aus einfachen Bausteinen aufbauen.
• Ungesättigte Fettsäuren hingegen nicht, weshalb ihre Zufuhr über die Nahrung so wichtig ist.
• Die Versorgung mit den wichtigsten Omega-3-Fettsäuren EPA/DHA ist nur aus marinen Quellen (Algen und Meerestieren) möglich.
  • Gesunde Hunde können ALA in EPA und DHA umwandeln, gesunde Katzen jedoch nicht, da ihnen dafür notwendige Enzyme fehlen.
• Ohne diese Fettsäuren ist auf Dauer kein Leben möglich, weder für Hunde noch für Katzen.

Diese beiden Fettsäuren wirken auf zwei Ebenen. Sie strukturieren die Zellen und sind für bestimmte Stoffwechselfunktionen unentbehrlich. Damit die Zellmembranen elastisch bleiben, ist ein hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren notwendig. Würden die Zellmembranen nur aus gesättigten Fetten bestehen, wären sie unbeweglich und starr. Fische und auch Algen enthalten viele ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, die auch bei niedrigen Temperaturen flüssig bleiben. Sie sorgen so für die Elastizität der Zellmembranen.

Wichtig ist, dass das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren 5:1 nicht überschreiten sollte.

Warum ist das so?

• Aus Omega-3-Fettsäuren werden im Körper die «guten» Prostaglandine gebildet.
  • Diese wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd, gefässerweiternd, immunregulierend und auch günstig auf das Gehirn. Sie haben gerinnungshemmende Eigenschaften und verleihen den Zellmembranen der roten Blutkörperchen Elastizität, wodurch diese besser in die kleinen Blutgefässe eindringen und so die Organe auch besser versorgen können.

• Die Wirkung der Omega-6-Fettsäuren ist genau umgekehrt. Dennoch spielen auch diese «schlechten» Prostaglandine eine wichtige Rolle im Körper. Sie lösen Entzündungsreaktionen aus, die bei Verletzungen notwendig sind:
  • Erhöhte Temperatur
  • Schwellung
  • Rötung
  • Schmerz
  • Gefässerweiterung

Beide haben ihre Berechtigung im Stoffwechsel, aber das Gleichgewicht ist entscheidend.

• Ein Überschuss an Omega-6-Fettsäuren fördert chronische Entzündungen.
• Deshalb ist die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren so wichtig.
• In der heutigen Ernährung von Hunden und Katzen, aber auch von Menschen, gibt es leider ein Überangebot an Omega-6- Fettsäuren.

Zwei der wichtigsten hochungesättigten Fettsäuren sind EPA und DHA, die für unsere Hunde und Katzen lebensnotwendig sind. Ausserdem tragen sie zur Heilung einer geschädigten Darmbarriere bei. Diese beiden Fettsäuren kommen nur in fettem Fisch wie Thunfisch, Makrele, Sardine und Lachs vor.

Tierärzte und Ernährungsberater empfehlen häufig Leinöl als Quelle für Omega-3-Fettäsuren. Dies ist sicherlich ein gutes Öl, aber es kann von Katzen nicht in die wichtigen Fettsäuren EPA und DHA umgewandelt werden. Daher müssen Katzen mit diesen Fettsäuren gefüttert werden. Hunde können das, wenn sie gesund sind. Aber man weiss nicht, wie viel, und da es von der Gesundheit abhängt und man die Gesundheit nicht messen kann, ist es schwierig zu sagen, ob der Hund wirklich genug EPA und DHA umwandeln kann. Um auf der sicheren Seite zu sein, kann man dem Hund diese Fettsäuren zufüttern.

Hier noch einige wichtige Werte

EPA-Gehalt 3%, DHA-Gehalt 3%, Omega-6-Fettsäuren 15,6%, Omega-3-Fettsäuren 18,2% (Verhältnis 0,855%), Peroxid <10 mEq/kg, Anisidin <10, TOTOX-Wert <30

Wie füttere ich meinen Hund und meine Katze mit Lachsöl?

• Hund: 1 Teelöffel pro 10 kg Hund pro Tag
• Katze: ½ Teelöffel pro 4 kg Katze pro Tag
• Info: 1 Teelöffel = 5 ml

Lagerung

• Das Lachsöl sollte angebrochen im Kühlschrank aufbewahrt werden und ist dort mehrere Monate haltbar.
• Die niedrigen Temperaturen im Kühlschrank führen zu einer leichten Trübung des Öls. Dies ist kein Qualitätsmangel.

Spezielle Tipps

• Das Lachsöl kann gut bei einer Futterumstellung verwendet werden. Einfach ein paar Tropfen auf das neue ANiFiT-Futter geben.
• Aufgrund der natürlichen Schwankungen der Rohstoffe, kann die Farbe des Öls von Charge zu Charge variieren.

Was sind EPA und DHA?

• Eicosapentaensäure und Decosahexaensäure.
• Sie gehören zu den wichtigsten Omega-3-Fettsäuren.
• Sie sind an wichtigen Körperfunktionen wie der Gehirn- und Herzfunktion, der Sehkraft und der Aufrechterhaltung normaler Blutfettwerte beteiligt. Ausserdem tragen sie zur Heilung einer geschädigten Darmbarriere bei.
• Diese beiden Fettsäuren kommen nur in fettem Fisch wie Thunfisch, Makrele, Sardine und Lachs vor.

Was ist der Perodixwert?

• Der Perodixwert misst die primären Oxidationsprodukte (Peroxide), die zu Beginn eines Oxidationsprozesses entstehen.
• Der Perodixwert wird in mEq/kg (Milliäquivalent Sauerstoff pro Kilogramm Fett) angegeben. Der Wert entspricht der Stoffmenge an peroxidisch gebundenen Sauerstoffatomen in Millimol pro Kilogramm Fett.

Was ist der Ansidinwert?

• Der Anisidinwert ist ein Mass für die sekundären Oxidationsprodukte (Aldehyde), die erst am Ende des Oxidationsprozesses entstehen.

Was ist der TOTOX-Wert (Gesamtoxidation)?

• Der TOTOX-Wert bewertet die Gesamtoxidation und gibt ein noch klareres Gesamtbild über den Frischegrad des Öls.
• Die TOTOX-Wert wird aus der Peroxidzahl (POZ) und der Anisidinzahl (AnZ) berechnet (Anz + (2 x POZ)).
• Je niedriger die Zahl, desto frischer ist das Öl.
• Werte über 30 sind unerwünscht.

Quellenangabe

• Brennpunkt DARM – Eine REIZvolle Affäre bei Hunden und Katzen
  • Von Dr. med. vet. Jutta Ziegler